397. Vom Kampf und Sieg eines wahren Christen-Menschen

1 Auf Christen-µensch, auf, auf zum Streit!
auf! auf zum Ueberwinden!
in dieser Welt, in dieser Zeit
ist keine Ruh zu finden:
wer nicht will streiten, trägt die Cron'
des ew'gen Lebens nicht davon.

2 Der Teufel kömmt mit seiner List,
die Welt mit Pracht und Prangen,
das Fleisch mit Wollust, wo du bist,
zu fällen dich und fangen;
streiet'st du nicht wie ein tapfrer Held,
so bist du hin und schon gefällt.

3 Gedenke, daß du zu der Fahn'
dein's Feldherrn hast geschworen:
denk' ferner, daß du als ein Mann
zum Streit bist auserkoren;
ja denke, daß ohn' Streit und Krieg
nie keiner zum Triumph aufstieg.

4 Wie schmaählich ist's wenn ein Soldat
dem Feind den Rücken kehret;
wie schändlich, wenn er seine Statt
verläßt und sich nicht wehret;
wie spöttlich, wenn er noch mit Fleiß
aus Zagheit wird dem Feind zum Preis.

5 Bind' an, der Teufel ist bald hin,
die Welt wird leicht verjaget,
das Fleisch muß endlich aus dem Sinn,
wie sehr dich's immer plaget.
o ew'ge Schande, wenn ein Held
vor diesen dreien Buben fällt

6 Wer überwind't und kriegt den Raum
der Feinde, die vermessen,
der wird im Paradies vom Baum
des ew'gen Lebens essen;
wer überwind't, den soll kein Leid
noch Tod berühr'n in Ewigkeit.

7 Wer überwind't, und seinen Lauf
mit Ehren kann vollenden,
dem wird der Herr alsbald darauf
verborgnes Manna senden,
ihm geben einen weißen Stein,
und einen neuen Namen drein.

8 Wer überwindt, bekommt Gewalt,
wie Christus, zu regieren;
mit Macht die Völker mannigfalt
in einer Schnur zu führen.
Wer überwind't bekommt vom Herrn
zum Feld-Panier den Morgenstern.

9 Wer überwindet, der soll dort
in weißen Kleidern gehen,
sein guter Name soll sofort
im Buch des Lebens stehen:
Ja Christus wird denselben gar
bekennen vor dir Engel-Schaar.

10 Wer überwind't, soll ewig nicht
aus Gottes Tempel gehen;
vielmehr drin als ein Eng'lisch Licht
und güld'ne Säulen stehen,
der Name Gottes, unsers Herrn
soll leuchten vor ihm weit und fern.

11 Wer überwind't, soll auf dem Thron
mit Christo Jesu sitzen,
soll glänzen wie ein Gottes-Sohn,
und wie die Sonne blitzen,
ja ewig herrschen und regier'n
und immerdar den Himmel zier'n.

11 So streit denn wohl, streit keck und kühn,
daß du mögst überwinden;
streng' an die Kräfte, Muth und Sinn,
daß du dies Gut mög'st finden.
Wer nicht will streiten um die Cron,
bleibt ewiglich in Spott und Hohn.

Text Information
First Line: Auf Christen-Mensch! auf, auf, zum Streit!
Title: Vom Kampf und Sieg eines wahren Christen-Menschen
Author: Wahrsch. August Herm. Franke (1727)
Language: German
Publication Date: 1848
Scripture: ; ;
Topic: Gesänge vom Leben der Gläubigen; Songs from the Life of the Faithful
Notes: Mel. Mach's mit mir Gott nach Deiner Güt'
Tune Information
(No tune information)



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